Schlagwort-Archiv: Tierschutz

Karthausen am Rat vorbei gekauft: Unterschriftensammlung gegen das Neubaugebiet beginnt

Das LF war mit einigen Mitgliedern gestern auf der Bürgerversammlung in Herbeck vertreten, auf der die Verwaltung ihre Vorstellungen zum Neubaugebiet Karthausen vorstellte. Auf die vielen Fragen hatte die Verwaltung nicht immer Antworten.

Unser Stadtverordneter, Fritz Ullmann, fragte nach der Berücksichtigung der Umwelt in diesen Plänen (Antwort: die Umweltprüfung steht noch aus) und sprach sich gegen die Versiegelung weiterer Flächen in Anbetracht zunehmender Hitze und Starkregens aus (Antwort: darin sieht die Verwaltung kein Problem, weil diese klimatischen Veränderungen dann bei der Planung berücksichtigt werden müssen).

Warum wurde der Rat nicht gefragt?

Bürgermeister Mans wurde nicht müde, zu betonen, dass man sich lediglich in einem Vorverfahren befinden würde, dementsprechend gäbe es keinen Grund zur Aufregung – obwohl die Verwaltung am Rat vorbei bereits für einen 7-stelligen Betrag das Gelände für den ersten der drei geplanten Bauabschnitte gekauft hat. Auf die Frage von Fritz Ullmann, warum aber der Rat nicht gefragt wurde, ob man überhaupt das Gelände kaufen solle, weigerte Mans sich, öffentlich zu antworten.

Wir sagen: Wenn dies ein so unverbindliches Vorverfahren sein soll, dann ist jetzt auch der richtige Zeitpunkt, es zu stoppen!

Wir sind davon überzeugt, dass die Radevormwalder kein Neubaugebiet im Landschaftsschutzgebiet wollen. Wir haben deswegen bereits nach der Veranstaltung begonnen, Unterschriften gegen das Neubaugebiet Karthausen zu sammeln und haben uns mit verschiedenen anderen Menschen besprochen, die ebenfalls gegen diese Pläne kämpfen. Mit unserer Aktion wollen wir die Menschen, die sich bereits gegen dieses Neubaugebiet engagieren, unterstützen. Wir werden außerdem Werbematerial für den Erhalt von Karthausen beisteuern. Die verschiedenen Aktionen verschiedener Einzelpersonen und Organisationen sollen sich ergänzen.

Wir rechnen nicht mit der Vernunft der Politiker von CDU und SPD, sondern wir rechnen mit dem Druck, den die Radevormwalder auf diese Politiker erzeugen können, wenn sie nur wollen.

Jetzt also: Unterschriftenliste hier herunterladen und mit sammeln!

Zum weiterverbreiten: Hier kann man die Pressemitteilung herunterladen.

Aktionsbündnis Fuchs: Über 40 Organisationen prangern grausame Fuchswochen an

Im Januar und Februar haben Füchse noch mehr als sonst unter Nachstellungen zu leiden: Ausgerechnet zur Paarungszeit werden sie im Rahmen sogenannter Fuchswochen vielerorts besonders rücksichtslos verfolgt. Mehr als vierzig Organisationen und Initiativen aus dem Natur- und Tierschutzbereich fordern, Luxemburgs Vorbild zu folgen und die ebenso grausame wie sinnlose Fuchsjagd einzustellen.

Ende einer Fuchswoche. Quelle: www.aktionsbuendnis-fuchs.de Bild: B. S. Pelli

Fuchswochen sind mehrere Jagdreviere übergreifende Veranstaltungen, bei denen mit allen zur Verfügung stehenden Jagdmethoden Hatz auf Füchse gemacht wird. Am Ende einer solchen Tötungsaktion liegen bisweilen mehrere Dutzend Füchse „auf der Strecke“ – viele von ihnen schlimm zugerichtet, mit zerschossenen Kiefern und Läufen oder heraushängenden Eingeweiden. In unserer Region gibt es bspw. die Winterfuchsjagd in Hückeswagen und Wipperfürth, gegen die wir schon in der Vergangenheit protestierten, auch auf Radevormwalder Gebiet fanden solche Jagden statt.

Qualvoller Tod ganzer Fuchsfamilien

Diese intensive Bejagung erfolgt gerade in einer Zeit, in der Wildtiere eigentlich mit ihrer Energie haushalten müssen. Bei Füchsen spielt darüber hinaus der Fuchsvater eine wichtige Rolle bei der Versorgung von Füchsin und Welpen im Frühjahr – wird dieser nach erfolgter Paarung beispielsweise im Rahmen der Fuchswochen getötet, führt dies nicht selten später zum qualvollen Tod der gesamten Familie.

Fuchsjagd: Grausam und sinnlos

Etwa eine halbe Million Füchse werden in Deutschland Jahr für Jahr von Jägern getötet, wobei auch besonders grausame und in anderen Ländern bereits verbotene Praktiken wie die Baujagd, die Jagd mit Totschlagfallen oder die Abrichtung von Jagdhunden an lebenden Füchsen zum Einsatz kommen. Anders als von Jagdverbänden behauptet, kann von einer „Notwendigkeit“ der Fuchsjagd keine Rede sein: Studien zeigen ebenso wie Erfahrungen aus fuchsjagdfreien Gebieten unmissverständlich, dass Fuchspopulationen sich ohne menschliches Zutun regulieren. Verluste durch die Jagd werden dagegen durch steigende Geburtenraten und Zuwanderung schnell ausgeglichen.

Aktionsbündnis Fuchs fordert Einstellung der Fuchsjagd

Das Aktionsbündnis Fuchs ist ein stetig wachsender Zusammenschluss aus derzeit mehr als 40 Tier- und Naturschutzorganisationen, dem auch das LINKE FORUM (LF) angehört. Es setzt sich dafür ein, dass die Fuchsbejagung bundesweit beendet wird. „Es wird höchste Zeit, dass diesen sinnlosen Grausamkeiten Einhalt geboten und die Gesetzgebung dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand angepasst wird“, erläutert Dag Frommhold, einer der Initiatoren des Bündnisses. „Luxemburg hat dies im Frühjahr 2015 getan, mit ausnehmend positiven Ergebnissen.“

Bundesweites Aktionsbündnis fordert ein Ende der Fuchsjagd

Der Rotfuchs gehört in Deutschland zu den wenigen Wildtierarten, die meist ganzjährig bejagt werden – ohne, dass es für diese intensive Verfolgung einen stichhaltigen Grund gäbe.

Quelle: www.aktionsbuendnis-fuchs.de Bild: Allison Balley

Organisationen aus ganz Deutschland haben sich daher einer gemeinsamen Erklärung angeschlossen, in der sie die Abschaffung der Fuchsjagd fordern. Etwa eine halbe Million Füchse werden in Deutschland jedes Jahr getötet. Bei der Jagd kommen auch besonders grausame Jagdarten wie die Bau- oder die Fallenjagd zum Einsatz.

Anders als vom Deutschen Jagdverband (DJV) und seinen Landesverbänden behauptet, kann von einer wie auch immer gearteten Notwendigkeit, Füchse zu jagen, keine Rede sein.

Unser Nachbarland Luxemburg ist dieser Argumentation bereits 2015 gefolgt. Seitdem wird dort der Fuchs ganzjährig geschont. Von einer im Vorfeld von Jagdorganisationen heraufbeschworenen zügellosen Vermehrung der Füchse gibt es keine Spur. Entsprechend hat weder die Anzahl von Hasen oder Fasanen abgenommen noch sind Probleme mit Wildtierkrankheiten aufgetreten.

Um der Forderung nach einer Einstellung der Fuchsjagd auch hierzulande weiteren Nachdruck zu verleihen, unterstützen Organisationen aus ganz Deutschland eine gemeinsame Erklärung des Aktionsbündnisses Fuchs. Die 28 bislang beteiligten Organisationen und Initiativen – darunter Animal Public, Wildtierschutz Deutschland, TASSO, der Bund gegen den Missbrauch der Tiere, die Tierversuchsgegner Deutschland, das Linke Forum (LF) u.a. – begründen darin, warum die Abschaffung der Fuchsjagd längst überfällig ist.

Der Wortlaut der Erklärung samt den sich daraus ergebenden Forderungen findet sich auf der Webseite des Aktionsbündnisses: www.aktionsbuendnis-fuchs.de. Neben einer Liste aller aktuellen Mitgliedsorganisationen findet sich dort auch eine umfassende Stellungnahme, die die Forderungen des Bündnisses mit zahlreichen Quellen wissenschaftlich untermauert. Auf einer gleichnamigen Facebook-Seite kann jeder Einzelne durch ein “LIKE“ Partei für die Füchse ergreifen und weitere Beiträge zum Aktionsbündnis verfolgen.

In den nächsten Monaten werden die Unterstützer des Bündnisses in weiteren Veröffentlichungen über den Fuchs und die Fuchsjagd informieren. „Die durchweg positive Resonanz bei den diversen Organisationen hat uns eigentlich nicht mehr überrascht“, bestätigt Daniel Peller – Fuchskenner, Gründer des „Fuchshilfsnetzes“ und einer der Initiatoren der Erklärung. „In den vergangenen Jahren ist durch die Medien und insbesondere die Aufklärungsarbeit von Tier- und Naturschutzverbänden sehr viel mehr Transparenz in das grausame und überflüssige Geschehen rund um die Bejagung von Füchsen gekommen. „Wir haben uns bereits am Anfang des Jahres ganz eindeutig gegen die Fuchsjagd positioniert. Mir ist das auch ein persönliches Anliegen.“, erklärt Fritz Ullmann für das LF, der ebenfalls über Fachwissen verfügt. Anfang des Jahres hatte er eine eigene Stellungnahme abgegeben, die in den sozialen Netzen weiterverbreitet und über 250.000 mal gelesen wurde.

Immer mehr Menschen lehnen die Fuchsjagd ab, welche die persönlichen Freizeitinteressen und Traditionen einer Minderheit über das Leben von jährlich rund einer halben Million Füchsen stellt und dabei die aktuelle wissenschaftliche Erkenntnislage sowie die unabsehbaren negativen Folgen dieser massiven Eingriffe für Tiere, Umwelt und Menschen weitgehend ignoriert.

Einsatz für Füchse führte zu Telefonterror und Verleumdung gegen Frau Günther – Sie erstattete nun Anzeige

gegen-die-fuchsjagd_fu-acNachdem sie sich mit ihrer Petition (über 50.000 Unterzeichner, Stand 20.01.17) an die Spitze des Protests gegen die „Winterfuchsjagd“ in Hückeswagen und Wipperfürth gesetzt hat, hat Brita Günther Telefonterror und Verleumdungen erleben müssen. Dagegen wehrt sie sich jetzt und erstattet Anzeige gegen Unbekannt wegen des Telefonterrors und gegen den 1. stellv. Vorsitzenden des Vereins „Für Jagd in Deutschland – Verein für nachhaltigen Wild- und Naturschutz e.V.“ (FJD) wegen Verleumdung. Außerdem soll der Hegering das Ergebnis der Jagd veröffentlichen.

Hier ihre Presseerklärung vom 19.01.2017:

Ich bin schon seit langer Zeit im Tierschutz engagiert und auf Grund des Wissens, das ich mir über die Jahre angeeignet habe, auch entschiedene Gegnerin der Jagd.

Seit ich mich aber mit meiner Petition „Stoppt das Fuchsmassaker in Hückeswagen und Wipperfürth“ offen und mit großen öffentlichen Zuspruch (Stand 15.00 Uhr – 49.249 Stimmen) gegen die Fuchsjagd in Hückeswagen und Wipperfürth eingesetzt habe, haben die Probleme, die man als Tierfreund ohnehin kennt, eine neue Qualität erreicht.

Unbekannte Anrufer haben mich ab 06.01.17 über Tage, auch am frühen Morgen, angerufen und sofort wieder aufgelegt – ein regelrechter Telefonterror. Ich habe deswegen Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet.

Außerdem habe ich in der vergangenen Woche Anzeige wegen Verleumdung bzw. Rufmord gegen Herrn Axel Fischer, den 1. stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins „Für Jagd in Deutschland – Verein für nachhaltigen Wild- und Naturschutz e.V.“ (FJD) erstattet. Der RGA zitiert ihn in seiner Ausgabe vom 6. Januar 2017 unter anderem mit folgenden Aussagen:

1. Bei dem Titelbild der von mir gestarteten Petition handele es sich um ein „aus dem Internet geklautes Fake-Foto“.
2. Die Petition sei durch Social Bots manipuliert worden.

Gegen beide Behauptungen wehre ich mich entschieden. Das Titelbild darf ich mit Erlaubnis der Rechteinhaberin und Herrn Dag Frommhold von www.fuechse.info verwenden. Ferner handelt es sich nicht um ein „Fake-Foto“, also ein Foto, das in irgendeiner Form gefälscht wäre. Es zeigt das traurige Ergebnis einer Fuchsjagd in Messkirch in Baden-Württemberg.

Der Vorwurf, die Petition sei durch Social Bots bewusst manipuliert worden, weise ich entschieden von mir. Für seine Behauptungen fehlt Herrn Fischer, wie ich dies auch in Fragen des Umweltschutzes von ihm kenne, jede Grundlage. Es handelt sich um frei erfundene Unterstellungen, um meine Glaubwürdigkeit zu untergraben.

Ich bin nicht bereit, die Rufmord-Taktiken der Jagdbefürworter in Zukunft widerspruchslos zu erdulden. Ich und auch Andere werden sich von jetzt an entschlossen gegen jeden Angriff dieser Art zur Wehr setzen.

Außerdem fordere ich den Hegering Hückeswagen-Wipperfürth e.V. auf, nachdem dieser seine „Winterfuchsjagd“ trotz öffentlicher Proteste abgehalten hat, nun das Ergebnis mitzuteilen. Ein diesbezügliches Schreiben ist auch an den Hegering ergangen.

Wir wollen wissen:
1. Wie viele Füchsinnen und Füchse wurden erschossen?
2. Welche sonstigen Erkenntnisse hat die Jagd aus Sicht des Hegerings erbracht?
3. Welche Rückschlüsse zieht der Hegering aus diesen Ergebnissen?

Falls der Hegering nach wie vor seine Behauptung aufrecht erhalten will, die Jagd sei sinnvoll, wäre die Veröffentlichung des Ergebnisses hierfür eine zwingende Voraussetzung.


 

Das LF spricht Frau Günther seine volle Solidarität aus und unterstützen ihre Forderung, der Hegering solle die Ergebnisse der angeblich so sinnvollen „Winterfuchsjagd“ veröffentlichen, ganz ausdrücklich. Wir werden darüber hinaus auch praktische Unterstützung zu leisten.