Im Januar und Februar haben Füchse noch mehr als sonst unter Nachstellungen zu leiden: Ausgerechnet zur Paarungszeit werden sie im Rahmen sogenannter Fuchswochen vielerorts besonders rücksichtslos verfolgt. Mehr als sechzig Organisationen und Initiativen aus dem Natur- und Tierschutzbereich fordern, Luxemburgs Vorbild zu folgen und die ebenso grausame wie sinnlose Fuchsjagd einzustellen.
Fuchswochen sind mehrere Jagdreviere übergreifende Veranstaltungen, bei denen mit allen zur Verfügung stehenden Jagdmethoden Hatz auf Füchse gemacht wird. Am Ende einer solchen Tötungsaktion liegen bisweilen mehrere Dutzend Füchse „auf der Strecke“ – viele von ihnen schlimm zugerichtet, mit zerschossenen Kiefern und Läufen oder heraushängenden Eingeweiden. oder heraushängenden Eingeweiden.
In unserer Region gibt es unter anderem die Winterfuchsjagd in Hückeswagen und Wipperfürth, gegen die wir schon in der Vergangenheit protestierten (s. hier). Auch auf Radevormwalder Gebiet fanden solche Jagden statt. Seit den Protesten werden die Termine der Fuchsjagden rund um Radevormwald kaum mehr veröffentlicht.
In diesem Jahr wurden innerhalb des Oberbergischen Kreises nur die Fuchswochen im Hegering Engelskirchen, die seit dem 14.01.2019 und bis zum 20.01.2019 in Gang sind, angekündigt. Dort findet am 20.01.2019 auch ein gemeinsames Frühstück statt – näheres teilt die Jägerschaft nur per E-Mail mit. In Engelskirchen ist man sich der Beliebtheit des grundlosen und schädlichen Jagdhobbys wohl auch schon bewusst geworden.
Laut der Webseite der Kreisjägerschaft (KJS) Rheinisch Bergischer Kreis e. V. finden in den dortigen acht Hegeringen bereits seit dem 12. Januar die Fuchswochen statt. Den Abschluss bildet dort das gemeinsame „Streckelegen“ am morgigen 19. Januar. Bei diesem archaischen und geradezu militärisch anmutenden Ritual werden die abgeschossenen Tiere stolz in Reihen präsentiert. Genaue Orte sind uns nicht bekannt. Verantwortlich für die Organisation des diesjährigen Massakers im RBK war der Webseite nach ein Herr Heinz-Georg Mors. Herr Mors allerdings ist auch zuständig für die Fuchswoche im Hegering Selm (KJS Unna), die für den gleichen Zeitraum anberaumt wurde.
Hier die in diesem Zeitraum angekündigten Fuchsjagden im Rheinisch Bergischen Kreis:
- Hegering Overath (Fuchsansitz: 13.01.2019, anschließend gab es ein Frühstück bei „Camping Paul„
- Hegering Odenthal (Fuchswoche: 14.01.2019 bis 20.01.2019)
- Hegering Sülztal / Stadt Rösrath (Fuchswoche: 11.02.2019 bis 17.02.2019)
Kaum zu überbietender Zynismus: Nebenbei macht der KJS mit Fuchswelpen Werbung für die Jagd auf Füchse.
Falls Euch weitere Informationen wie Termine und Orte im Bergischen Land bekannt sind, an denen Fuchswochen oder -ansitze stattfinden, schickt dem LF bitte eine Nachricht!
Qualvoller Tod ganzer Fuchsfamilien
Diese intensive Bejagung erfolgt gerade in einer Zeit, in der Wildtiere eigentlich mit ihrer Energie haushalten müssen. Bei Füchsen spielt darüber hinaus der Fuchsvater eine wichtige Rolle bei der Versorgung von Füchsin und Welpen im Frühjahr – wird dieser nach erfolgter Paarung beispielsweise im Rahmen der Fuchswochen getötet, führt dies nicht selten später zum qualvollen Tod der gesamten Familie.
Fuchsjagd: Grausam und sinnlos
Etwa eine halbe Million Füchse werden in Deutschland Jahr für Jahr von Jägern getötet, wobei auch besonders grausame und in anderen Ländern bereits verbotene Praktiken wie die Baujagd, die Jagd mit Totschlagfallen oder die Abrichtung von Jagdhunden an lebenden Füchsen zum Einsatz kommen. Anders als von vielen Jagdverbänden behauptet, kann von einer „Notwendigkeit“ der Fuchsjagd keine Rede sein: Studien zeigen ebenso wie Erfahrungen aus fuchsjagdfreien Gebieten unmissverständlich, dass Fuchspopulationen sich ohne menschliches Zutun regulieren. Verluste durch die Jagd werden dagegen durch steigende Geburtenraten und Zuwanderung schnell ausgeglichen.
Aktionsbündnis Fuchs fordert Einstellung der Fuchsjagd
Das Aktionsbündnis Fuchs ist ein stetig wachsender Zusammenschluss von Tier- und Naturschutzorganisationen, dem auch Wildtierschutz Deutschland e.V. angehört. Es setzt sich dafür ein, dass die Fuchsbejagung bundesweit beendet wird.„Es wird höchste Zeit, dass diesen sinnlosen Grausamkeiten Einhalt geboten und die Gesetzgebung dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand angepasst wird“, erläutert Dag Frommhold, einer der Initiatoren des Bündnisses. „Luxemburg hat dies im Frühjahr 2015 getan, mit ausnehmend positiven Ergebnissen.“