Schlagwort-Archiv: Antikommunismus

Wieder Hakenkreuze in den Wupperorten – Jetzt gemeinsam handeln!

Am Freitag, den 7. Oktober, wurden erneut faschistische Schmierereien in den Wupperorten entdeckt, dieses Mal bei der Baustelle an der Wülfingstraße und damit in unmittelbarer Nähe des Wohnhauses von Fritz Ullmann, langjähriger Antifaschist am Runden Tisch gegen Rechts, Vorstandsmitglied des LF und ehem. Stadtverordneter.

Das Ordnungsamt wurde durch uns informiert und sicherte zu, auch den Baustellenbetreiber zu informieren. Am Montag Morgen waren die Schmierereien (zwei Hakenkreuze, SS, und der Code „88“ für „Heil Hitler“) allerdings noch nicht entfernt. Wir gehen davon aus, dass es sich dabei um eine indirekte Drohung gegen uns im Allgemeinen und Fritz Ullmann im Besonderen wegen unseres Engagements gegen die Neofaschisten des ehemaligen „Freundeskreises Radevormwald“ um Jonas Ronsdorf handelt.

„Selbstverständlich wird uns das nicht von unseren Aktivitäten abhalten. Im Gegenteil: Es zeigt, dass unsere Aktionen der letzten Wochen wirken. Die Faschisten mussten einige empfindliche Schläge hinnehmen, über die wir zu gegebener Zeit noch ausführlicher berichten werden. Wir würden uns ein konsequenteres Vorgehen der Polizei dennoch wünschen.“ erklärt Fritz Ullmann zu dem Vorfall. Wegsehen jedenfalls wird nichts bringen. Entschlossenes Handeln gegen neofaschistische Akteure, ihre Netzwerke und menschenverachtende Ideologie bleibt richtig und nötig.

Jetzt ist es wichtig, dass antifaschistische Engagement wieder auf breitere Füße zu stellen. Aus der Vorstandstätigkeit im Runden Tisch gegen Rechts können wir berichten, dass dieser am Mittwoch, den 26.10. um 18:30 Uhr ein öffentliches Treffen im Mehrzweckraum des Bürgerhauses vorbereitet. Alle demokratisch gesinnten Einwohner, Vereine, Gemeinden und Parteien unserer Stadt sind eingeladen, sich hier auf überparteilicher Grundlage einzubringen. Das LF wird dort auch seinen aktuellen Erkenntnisstand mitteilen.

Bedrohungen und Schmierereien: Faschistische Gefahr in Radevormwald wächst wieder.

Nachdem seit Juli Neofaschisten um Jonas Ronsdorf (von 2011 bis 2013 als neofaschistische Kameradschaft „Freundeskreis Radevormwald“ bekannt) wieder versuchen, LF-Mitglieder und politischen Gegner in Radevormwald einzuschüchtern, wurden gestern, am 29.08.22, in den Wupperorten faschistische Schmierereien entdeckt: Zwei Hakenkreuze und der Code „88“ („Heil Hitler“, die 8 steht für das H als 8. Buchstaben des Alphabets) an der Auffahrt zum Wuppermarkt. Sowohl der Penny-Markt als auch das Ordnungsamt wurden durch uns informiert.

Der damals als Rädelsführer der Kameradschaft verurteilte Jonas Ronsdorf versuchte Fritz Ullmann, LF-Vorstandsmitglied und bis 2020 Stadtverordneter im Rat der Stadt, im Juli öffentlich auf dem Busbahnhof einzuschüchtern. Einer weiteren anwesenden Person drohte er: Wenn du dich mit dem sehen lässt, bekommst du Ärger in der Stadt.

„Diese Kameradschaft existiert real weiter“

Von solchen Methoden lassen wir uns nicht einschüchtern, aber diese Entwicklung ist gefährlich. Mit Bedrohungen und Schmierereien hatte es auch 2011 angefangen. Es endete in rechtem Straßenterror mit Anschlägen auf politische Gegner und Migranten.

Man muss das ernst nehmen. Diese Kameradschaft existiert real weiter, auch wenn sie verboten wurde. Die Faschisten sind noch da, und sie sind weiter aktiv.“, so Ullmann, der maßgeblich an dem Verbot des „Freundeskreises Radevormwald“ als krimineller Vereinigung 2013 beteiligt war.

Werbung am Wuppermarkt: Faschisten finanzieren sich mit eigenem Betrieb

Am Parkplatz des Wuppermarktes hängt eine Werbeplane der Firma „Umzüge Bergischland“. Brisant, denn „Dieses Umzugsunternehmen wird von Faschisten aus dem ehemaligen ‚Freundeskreis Rade‘ geführt und stellt Faschisten ein – zwei von ihnen waren direkt an den jüngsten Einschüchterungsversuchen gegen uns beteiligt. Es dient ihrer Finanzierung und ist faktisch eine neofaschistische Kameradschaft im Gewand einer Firma.“, erklärt Ullmann.

Gegen die weitere Festigung dieser Strukturen muss gehandelt werden. Neofaschistischer Propaganda darf kein Raum gegeben werden. Schlimmere Verbrechen würden die Folge sein. Die Demokratinnen und Demokraten in unserer Stadt sind gefordert, sich gegen diese Gefahr zu organisieren. Solidarität mit den Bedrohten ist nötig – meldet Euch bei uns per E-Mail!

Wir halten eine gemeinsames Vorgehen mit den demokratischen bürgerlichen Organisationen gegen die Neofaschisten und ihren parlamentarischen Flügel, die AfD-Fraktion im Stadtrat, wie es noch 2019 möglich war, für richtig.

Es muss wieder heißen: Alle zusammen gegen den Faschismus!

Die Pressemitteilung kann hier zur Weiterverbreitung herunter geladen werden.

Frank Marx zu BM-Kommentar „Dieser Skandal ist inszeniert“: Schlichtweg falsch.

Wir veröffentlichen hier einen Leserbrief von Frank Marx vom 25.8.2020 an die Bergischen Morgenpost

Frank Marx

In seinem Kommentar mit der Überschrift „Dieser Skandal ist nur inszeniert“ zu dem Artikel „Plakate sorgen für Ärger mit dem Ordnungsamt“ vom 25.8.2020 behauptet der Redakteur Stefan Gilsbach, dass der Runde Tisch gegen Rechts von Personen aus dem ultralinken Lager dominiert wird.

Diese Aussage ist schlichtweg falsch. Der Runde Tisch besteht aus Mitgliedern verschiedener Kirchengemeinden, Parteien, Firmen und Privatpersonen mit unterschiedlicher politischer Einstellung, aber einer Gemeinsamkeit: Gemeinsam gegen Gruppierungen aus dem rechten Spektrum vorzugehen und zu verhindern, dass der Faschismus wieder in Radevormwald einzieht.

Sollte Herr Gilsbach aber meinen, dass der Vorstand aus ultralinken Personen besteht, ist auch diese Aussage nicht zutreffend.

Richtig ist, dass ich als Vorsitzender des RUTI der Linkspartei angehöre, die wahrlich nicht als ultralinks zu bezeichnen ist. Dazu weise ich immer darauf hin, dass ich in meiner Funktion absolut überparteilich agiere. Selbst auf Sitzungen vertrete ich nur meine persönliche Meinung, die nicht unbedingt mit der Partei DIE LINKE übereinstimmen muss, aber durchaus kann. Deswegen sendet DIE LINKE jeweils einen eigenen Vertreter zu etwaigen Versammlungen. Ich in meiner Funktion als Vorsitzender strebe eine Zusammenarbeit und Kommunikation mit jeder demokratisch denkenden Person, die nicht dem „rechten“ Lager zuzuordnen ist, an.

Richtig ist auch, dass neben mir im Vorstand ein Vertreter der SPD sowie 2 Vertreter des LF sitzen, auch hier warne ich vor einer pauschalen Einstufung als ultralinks. Sicherlich muss man nicht mit jedem einer Meinung sein, aber die Mitglieder des Vorstandes wurden demokratisch gewählt, auch von Vertretern der von Gilsbach so genannten „Bürgerlichen Mitte“, da diese selbst nicht bereit waren diese Arbeiten zu übernehmen. Die Vertreter des LF z.B. stellten sich erst bei der dritten Nachwahl zur Verfügung, nachdem es absolut keinen Kandidaten für diese Positionen gab.

Herr Gilsbach scheint aber in seinem Kommentar von der Hufeisentheorie Gebrauch zu machen, in der rechtsextrem und linksextrem auf die gleiche Stufe gestellt wird. Dieses widerlegt aber der Politologe Herr Dr. Feustel, dessen Literatur ich Herrn Gilsbach dringend empfehle.

Frank Marx

Grußwort zur Enthüllung der Lenin-Statue in Gelsenkirchen Solidaritäts- und Protesterklärung gegen die gleichzeitige Zulassung faschistischer Märsche

Zur heute um 14 Uhr in Gelsenkirchen stattfindenden Enthüllung der ersten Lenin-Statue Westdeutschlands sendet Fritz Ullmann für das LF folgendes Grußwort an die Veranstalter und protestiert gegen die Zulassung faschistischer Aufmärsche durch die Polizei.

Liebe Genossinnen und Genossen der MLPD und alle Unterstützerinnen und Unterstützer Lenins,

Ich sende Euch die solidarischen Grüße des LF – Linken Forums. Wir sind stolz auf Lenin und wir würdigen sein Andenken. Leider kann ich persönlich nicht bei Euch sein, da mein Sohn heute Geburtstag hat und ich daher zu ihm reise. Allerdings kann ich ihm nun sagen, dass zu seinem Geburtstag die erste Lenin-Statue in Westdeutschland errichtet wird! Wenn diese Statue heute enthüllt wird, dann geht es dabei nicht zuerst um die Vergangenheit, wir blicken nicht nur zurück auf eine großartige Zeit des Fortschritts. Lenin weist in die Zukunft, er repräsentiert den Weg hin zu einer besseren Welt, in der die Menschen den Menschen dienen und in der sie – unsere Kinder – erfüllt, schöpferisch und frei leben können. Lenin soll uns Inspiration sein und unsere Entschlossenheit symbolisieren, den Kampf um diese Welt fortzuführen.

Dass nun Faschisten, die Feinde der Freiheit selbst, dagegen mobilisieren und ihnen dabei die Polizei erlauben will, bis in Lenins unmittelbare Nähe vorzudringen, darf einen nicht überraschen, so empörend es ist. Die Polizei versteckt sich, wie immer, hinter dem Vorwand der Neutralität. Gabi Fechtner hat in ihrer Erklärung gestern völlig zu Recht hervor gestrichen, dass es nicht einmal diese vorgebliche Gleichbehandlung faschistischer Märsche und antifaschistischer Proteste gibt. Wir stehen an Eurer Seite, protestieren gegen die faktische Unterstützung der Faschisten durch die Polizei und sagen: Faschisten muss man bekämpfen, nicht tolerieren! Ihre Organisationen und Propaganda müssen verboten werden und dürfen nicht geschützt werden!

Auch dieser Skandal zeigt allerdings, dass heute genau das Richtige getan wird. Wir denken an die Worte von Mao Zedongs: „Wenn wir vom Feind bekämpft werden, dann ist das gut; denn es ist ein Beweis, dass wir einen klaren Trennungsstrich gezogen haben.“

Wir stehen mit Euch bei Lenin, und Lenin steht bei der Gerechtigkeit! Bauen wir gemeinsam eine starke Bewegung gegen den Antikommunismus auf und stärken das Internationalistische Bündnis – Hoch die internationale Solidarität!

LF-Interview mit Fritz Ullmann zum Start der Kampagne „Gib Antikommunismus keine Chance!“

Am 12. Juni 2020 ging die mit vom InterBündnis organisierte Kampagne „Gib Antikommunismus keine Chance!“ an die bundesweite Öffentlichkeit. Einer der 14 InitiatorInnen der Kampagne, die bereits zum Start 181 ErstunterzeichnerInnen aus einem breiten Spektrum von der/dem GeflüchtetenhelferIn bis zum Bundestagsmitglied hat, ist der LF-Stadtverordnete Fritz Ullmann aus Radevormwald. Wir nehmen den Start der Kampagne zum Anlass für ein Interview mit Fritz zu Kommunismus und Antikommunismus.

Fritz Ullmann, LF-Stadtverordneter in Radevormwald und ein Initiator der Kampagne

Redaktion: Mit dieser Kampagne stellt ihr euch mitten in das Feuer der Antikommunisten. Was wollt ihr mit dieser Kampagne erreichen, und warum jetzt?
Fritz Ullmann: Gerade jetzt fallen die im letzten Jahr begonnene Weltwirtschaftskrise und die durch die Corona-Pandemie ausgelöste akute Krise zusammen und sie verschärfen sich gegenseitig. Das Kapital reagiert darauf, indem es die im Zuge der Weltwirtschaftskrise ohnehin schon beschlossenen Maßnahmen wie Massenentlassungen nun als Folge der Pandemie kaschiert, während es sich gleichzeitig und trotzdem hunderte Milliarden öffentlicher Gelder als Hilfe auszahlen lässt.
Deswegen wird für viele Menschen natürlich klar, dass der Kapitalismus die Probleme, die er schafft, nicht lösen will und kann. Die Menschen wollen eine bessere Welt, und sie diskutieren so offen wie seit Jahrzehnten nicht über eine sozialistische Alternative zum Kapitalismus.
Das können die Monopole nicht zulassen, also wird der Antikommunismus von den Herrschenden quasi zur Staatsideologie erklärt. Das kann man nicht nur in Deutschland beobachten. Die EU setzt Kommunismus und Faschismus in vielen Punkten auf eine Stufe und ändert willkürlich die Geschichte des zweiten Weltkriegs. In Osteuropa hat der Antikommunismus auch Eingang in die Gesetzgebung gefunden, in Ländern in denen kommunistische Organisationen und ihre Symbole verboten sind und ihre Mitglieder offen verfolgt werden. Das gibt es auch in Deutschland schon. Verbote und Verfolgung richten sich noch primär gegen kommunistische Migrantinnen und Migranten. Was mit unserer und meiner persönlichen Freundin Latife in Wuppertal geschah, ist ein konkretes Beispiel, ebenso wie das willkürliche Verbot der Flaggen kurdischer Freiheitskämpferinnen und Freiheitskämpfer in Deutschland während der türkischen Invasion in Nordsyrien.
Dagegen müssen wir in die Offensive gehen und die breite gesellschaftliche Debatte über die Unfähigkeit des Kapitalismus und den Sozialismus als Alternative nutzen, um auch eine Massendiskussion über den Charakter des Antikommunismus zu entfachen.

Redaktion: Kannst du konkrete Beispiele für „antikommunistische Zensur“ nennen?
Fritz Ullmann: Ganz konkret? In Radevormwald hat die CDU-ergebene Lokalpresse (in Persona bekannt als Stefan Gilsbach) die wesentliche Beteiligung des LF an der Demonstration am 15.11.2019 gegen die AfD – die größte Demonstration in Radevormwald seit 2009 – bewusst und böswillig verschwiegen, obwohl uns selbst der Vorstand des Runden Tisches gegen Rechts, der die Demonstration angemeldet hatte, in seiner Pressemitteilung ausdrücklich gedankt hat. Ja, das gibt’s auf jedem Dorf. (Artikel der Bergischen Morgenpost, Pressemitteilung des Runden Tisches gegen Rechts, LF-Artikel) Weiterlesen

Gesucht: NPD-Vorfeldorganisation „Runder Tisch gegen Links im Bergischen“

In der aktuellen politischen Atmosphäre entwickeln Rechtsextremisten eine hohe Gefährlichkeit, wie dutzende Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte alleine in diesem Jahr belegen. Das LINKE FORUM (LF) bittet um Unterstützung bei der Aufklärung rechtsextremistischer Strukturen vor Ort.

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Das Logo, welches die Gruppe auf Facebook verwendet

Der „Runder Tisch gegen Links im Bergischen“ (s. Logo links) soll am 21.11.2015 in Radevormwald ein Treffen abgehalten haben. Bereits am 3.10.2015 soll die erste Sitzung dieser Gruppe bei einem Rader Wirt stattgefunden haben. Am selben Tag hatte die NPD Oberberg & Remscheid in Radevormwald eine “Wurfsendungsaktion” um 18 Uhr angekündigt. Wo sich die Rechtsextremisten getroffen haben ist bisher unbekannt.

Bei dem “Runden Tisch gegen Links im Bergischen” handelt es sich um eine Vorfeldorganisation der NPD, die von dem notorischen Neofaschisten Stephan Homberg betrieben wird. Homberg war zwischenzeitlich Mitglied des Kreisvorstandes von “pro NRW”, davor engagierte sich bereits für die NPD. Er war Inhaber des rechtsextremen Netzwerks „radeisgeil.de“. Homberg ist Radevormwalder Antifaschisten seit ca. 15 Jahren bekannt und ein ideologisch gefestigter Täter.

Es ist in unser aller Interesse, dass rechtsextreme Aktivitäten frühzeitig aufgeklärt und sich bildende Strukturen der Rechtsextremisten zerschlagen werden – gerade heute!

Wer Informationen über den Treffpunkt dieser Gruppe hat oder rechtsextremes Material in seinem Briefkasten gefunden hat bitten wir, uns zu kontaktieren. Hinweise zu dieser und anderen rechtsextremen Organisationen können per E-Mail oder Post zugesendet werden:

LINKES FORUM e.V.
Postfach 3021
42477 Radevormwald

Alle Hinweise werden auf Wunsch vertraulich behandelt.

Ergänzung: Hier die Veröffentlichung dieser Pressemitteilung im Stadtnetz-Radevormwald.