Kategorie-Archiv: Pressemitteilung

LF zum Ukraine-Krieg: Zeit zu handeln – gegen jede imperialistische Aggression!

Der erweiterte Gesamtvorstand des LF hat sich in einer kurzfristigen Beratung unter Einbeziehung aller Gruppen entschieden, die Stellungnahme der zKOG des InterBündnis vom 23.02. und des ZK der MLPD vom 22.02. vollumfänglich und uneingeschränkt zu unterstützen. Unsere Gruppen in Radevormwald, Wuppertal und Denver (Colorado / USA) werden eine Arbeit auf der Grundlage dieser Positionen entwickeln.

Der Hauptkriegstreiber ist die USA – dennoch muss die Forderung des Tages lauten:
Hände weg von der Ukraine!
Wir richten uns auch gegen die Kriegstreiberei der bundesdeutschen Regierung und der bürgerlichen Parteien. Ihre doppelzüngige Heuchelei muss enttarnt werden:
Die Verhältnisse, unter denen die Massen in der Ukraine leben, haben sich seit dem vom Westen unterstützten und teilweise von Faschisten getragenen Staatsstreich von 2014 dramatisch verschlechtert. Darüber sieht die deutsche Regierung willentlich hinweg. Eine „Entnazifizierung“ der Ukraine wäre nach dem Staatsstreich durchaus nötig – aber Putins imperialistische Russische Föderation hat auch durch ihre Unterstützung ultra-reaktionärer und sogar faschistischer oder faschistoider Gruppen in Westeuropa und den USA unmissverständlich gezeigt, dass der Antifaschismus keines ihrer Prinzipien ist.
Nur die ukrainischen Massen wollen und können die ukrainischen Faschisten beseitigen.

Die einfachen Menschen haben in einem imperialistischen Krieg nichts zu gewinnen!
Der Krieg muss beendet und ansonsten seine Ausweitung zu einem 3. Weltkrieg verhindert werden:
Wir brauchen eine neue Friedensbewegung gegen jede imperialistische Aggression!

Kundgebungen am Freitag in Solingen und Wuppertal

Das LF unterstützt den Aufruf von Internationalistischem Bündnis (InterBündnis) und MLPD zu Kundgebungen in Solingen und Wuppertal:

„Gegen jede Kriegstreiberei im Ukraine-Russland-Konflikt“
Die Entwicklung in dem Konflikt hat sich zu einem offenen kriegerischen Aufeinandertreffen entwickelt, mit der Gefahr, dass ein offener Krieg in Europa ausbricht und damit eine Verschärfung der allgemeinen Weltkriegsgefahr besteht. Dagegen ist aktiver Widerstand herausgefordert aber auch Bewusstheit über die Ursachen der Entwicklung. Mit einer massiven Kriegspropaganda wird versucht, die Menschen für die Interessen einer der imperialistischen Seiten zu gewinnen. Der Widerspruch besteht nicht zwischen den Völkern sondern zwischen „Oben und Unten“!

Solingen: Alter Markt (Solingen Mitte), 16:30 Uhr (Anmelder MLPD)

Wuppertal: HBF, Elberfeld-Döppersberg, 18:00 Uhr

Kommt und mobilisiert zahlreich!

LF in den USA: Die US-Amerikaner sind kriegsmüde

Das LF Denver/USA berichtet, dass die US Bevölkerung erkennbar kriegsmüde und ungeeint ist. Hier die Übersetzung der Stellungnahme unserer US-amerikanischen Genoss:innen:

Die NATO und Russland sind imperiale Mächte, die um Land kämpfen, und
das ukrainische Volk ist Opfer dieses Konflikts.

Die USA können keinen weiteren Krieg ertragen, und es herrscht auch
keine Einigkeit darüber, welcher Aggressor unterstützt wird und warum.
Die Republikaner feuern Putin um seiner selbst Willen aktiv an, und der
Rest der Bevölkerung sagt: ‚Das ist sehr schlimm, was sollen wir tun?‘

Das Beste ist, sich dieser imperialistischen Scharade zu widersetzen.
Wir teilen die Einschätzung des ZK der MLPD.“

Original in englischer Sprache:
„NATO and Russia are imperial forces which fight over land and the Ukrainian people are victims of that conflict.

There is not a stomach for more war in the USA, and there is certainly no unity when it comes to which aggressor is being supported and why. Republicans actively cheere on Putin for its own sake, while the rest of the population says ‚Well this is bad, what do we do?‘

The best thing to do is to oppose this imperalist charade. We agreee with the assessment of the CC of the MLPD as forwarded by you.“

Wir rufen alle friedliebenden Menschen auf:
Beteiligt Euch an den Protesten – geht auf die Straße!
Für eine neue Friedensbewegung gegen den imperialistischen Krieg!

LF-Wahlempfehlung: Erst- und Zweitstimme Liste 15 – MLPD! | Oberbergischer Kreis: Erststimme DIE LINKE

Am kommenden Sonntag finden die Wahlen zum deutschen Bundestag statt.
Das LF ist Trägerorganisation und Gründungsmitglied des Internationalistischen Bündnisses (InterBündnis), ebenso wie die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD). Gemeinsam kandidieren wir auf der für Nicht-Parteimitglieder geöffneten Liste der MLPD als „Internationalistische Liste / MLPD“ (InterListe/MLPD). Unser ehem. Stadtverordneter und Vorstandsmitglied, Fritz Ullmann, beteiligt sich als Teil des bundesweiten Spitzenteams und Platz 4 auf der Landesliste NRW am bundesweiten Wahlkampf.

Wir wollen, dass sich wirklich etwas ändert! Die InterListe/MLPD ist die konsequent antikapitalistische Kandidatur. Sie kämpft für den echten Sozialismus als einzige realistische Alternative zum Kapitalismus, seiner Korruption und sein Krisenchaos.
Jede Stimme für die MLPD stärkt den Kampf für eine lebenswerte Zukunft!

Deswegen rufen wir uneingeschränkt zur Wahl der MLPD am 26. September auf.
Wo immer möglich: Erst- und Zweitstimme – Liste 15, MLPD!


Kritische Wahlempfehlung für Partei DIE LINKE im Oberbergischen Kreis

Im Oberbergischen Kreis tritt kein Direktkandidat der InterListe/MLPD an.
Wir sprechen für unsere Wähler*innen im Oberbergischen Kreis eine kritische Wahlempfehlung für den Direktkandidaten der Partei DIE LINKE aus.

Zwar haben wir (teils erhebliche) Kritik an Programm, Wahlprogramm und Spitzenkandidat*innen der Linkspartei sowie ihrem Streben nach Regierungsbeteiligung um (fast) jeden Preis, denn so kann man den Kapitalismus nicht überwinden und auch keine dauerhafte Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen erreichen.
Aber wir kennen die Genossinnen und Genossen der Linkspartei im Oberbergischen Kreis als fortschrittliche und aufrichtige Menschen. Eine Stimme für DIE LINKE ist keine Stimme für eine grundsätzliche Lösung des Problems Kapitalismus, aber viele Positionen der Linkspartei sind dennoch geeignet, die Lage der einfachen Menschen zumindest übergangsweise zu verbessern.

Deshalb:
Im Oberbergischen Kreis: Erststimme – Liste 6, DIE LINKE | Zweitstimme – Liste 15, MLPD!

Unser Freund Frank Marx ist tot

Leider erreichte uns in der letzten Woche die traurige Nachricht, dass unser Mitstreiter und Freund Frank Marx Anfang der letzten Woche für uns völlig überraschend verstarb.

Frank Marx war engagiertes Mitglied der Linkspartei und wurde dort erst im letzten Jahr zum Kreisgeschäftsführer gewählt. Er setzte sich für eine offene Zusammenarbeit der verschiedenen linken Kräfte auf gleicher Augenhöhe ein. Zur letzten Kommunalwahl gab er dafür ein konsequentes Beispiel, indem er sowohl das LF mit seiner Direktkandidatur zum Stadtrat in seinem Wohngebiet unterstützte, als auch die Linkspartei als Radevormwalder Direktkandidat für den Kreistag. Er war kein Doppelmitglied und unterstütze uns, obwohl er nie einen Zweifel daran ließ, dass seine Partei DIE LINKE war.

So, wie er sich für die Zusammenarbeit der linken Kräfte in unserer Stadt einsetzte, engagierte er sich auch für eine offene Zusammenarbeit aller demokratischen Kräfte gegen Neofaschisten und ihre Partei in Radevormwald, die AfD. Als Vorsitzender des Runden Tisches gegen Rechts setzte er seine Kräfte ein, um den Verein nach langjähriger Inaktivität wieder zu beleben und scheute auch scharfe Auseinandersetzungen nicht, wenn sie notwendig waren.

Wir erklären seinen Angehörigen und auch seiner Partei gegenüber unser Beileid und aufrichtiges Mitgefühl. Er war uns ein politischer und persönlicher Freund. Sein aufrichtiger Anspruch, der Geist der Zusammenarbeit, hat uns alle einander näher gebracht.

Sein früher Tod ist eine persönliche und politische Tragödie. Es wird schwer fallen, die Lücke zu füllen, die Frank hinterlässt, aber um so deutlicher und länger wird uns die Erinnerung an unseren liebenswerten und fleißigen Weggefährten begleiten. Wir werden sein Andenken mit unserer Praxis ehren und die Fahne der Solidarität der fortschrittlichen und antifaschistischen Kräfte auch in seinem Namen hoch halten.

In Trauer
für den Gesamtvorstand des LF
i.A.

Fritz Ullmann

 

Weitere Artikel:

Die Linkspartei trauert um ihren Genossen Frank Marx:
Trauer um Frank Marx (Mitteilung des Kreisverbands Oberberg der Partei DIE LINKE)

Ältestenrat und Pandemie: In dunklen Zeiten regiert das Schattenkabinett die Stadt

Die gestrige 2. Ratssitzung des neuen Rats war vor allen Dingen von einem geprägt: Massivem Demokratie-Abbau zu Gunsten des bereits am Ende der vorletzten Ratsperiode installierten Ältestenrats, gerechtfertigt mit der Pandemie.Die gestrige 2. Ratssitzung des neuen Rats war vor allen Dingen von einem geprägt: Massivem Demokratie-Abbau zu Gunsten des bereits am Ende der vorletzten Ratsperiode installierten Ältestenrats, gerechtfertigt mit der Pandemie.

Datei 1: Pressemitteilung zur Erklärung
Datei 2: Erklärung „Ältestenrat und Pandemie“

Weiter kein Rats-TV – Pandemie und Demokratie als künstlicher Gegensatz

Bezeichnend war, dass die Ratssitzung wiederum nicht online beobachtet werden konnte, und zwar obwohl bereits der vorige Rat in einer seiner letzten Sitzungen  dafür mit Satzungsänderungen die formalen Voraussetzungen geschaffen hat (endlich, nach 9 Jahren Kampf) und obwohl es im Sinne des Gesundheitsschutzes wäre. So hätten Einwohner die Ratssitzung verfolgen können, ohne zwingend anwesend sein zu müssen. Hieran hätte der Rat eigentlich ein Interesse haben müssen – wäre es nicht gerade Transparenz und die damit einhergehende Rechenschaftspflicht gegenüber den Einwohnern, die die Rader Parteien fürchten. Schließlich haben sie sich nicht ohne Grund 9 Jahre lang gegen diese Forderung des LF gewehrt, die früh auch von der Alternativen Liste (AL) verfolgt wurde.

Die AL war bei der Ratssitzung übrigens abwesend. Sie hatte am 9. Dezember eine Erklärung veröffentlicht, in der sie ankündigte, auf Grund der Pandemie an keinen Sitzungen der politischen Gremien mehr teil zu nehmen, und forderte, dass Sitzungen künftig online abgehalten werden müssen. Dieser Forderung schließt sich das LF uneingeschränkt an, auch wenn sich diese Praxis ausdrücklich auf diese (und mögliche zukünftige) Pandemie-Situation beschränken muss. Hierfür sind die gesetzlichen Voraussetzungen aktuell nicht gegeben. Wir schließen uns daher auch der Forderung der AL an, dass diese von der Landesregierung geschaffen werden müssen.

Fraktionsspitzen beherrschen jetzt alle politischen Entscheidungen

Die Abstimmungen zu den einzelnen Tagesordnungspunkten der Ratssitzung wurden bereits im Vorfeld im Ältestenrat geklärt; einem Gremium, das unter Ausschluss nicht nur der Öffentlichkeit, sondern selbst der Ratsmitglieder tagt. Ihm gehören nur der Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden an.
Außerdem wurden, zur Beschleunigung des Verfahrens, bis zu 5 Tagesordnungspunkte jeweils im Block abgestimmt – wiederum ausdrücklich, wenn der Ältestenrat so entschieden hatte.

Mit Begründung der Pandemie war nur ein Teil der Ratsmitglieder jeder Fraktion erschienen. Die bloße Auswahl der Ratsmitglieder stellt so eine Vorauswahl statt, sodass eventuell unliebsame Positionen in der eigenen Fraktion leicht aus der politischen Entscheidungsfindung heraus genommen werden können. Gleichzeitig hat die eigentliche Fraktion der jeweiligen Partei keine Möglichkeit, sich eine eigene Meinung zu bilden, da nur ihr Fraktionsvorsitzende an den Treffen des Ältestenrats teilnimmt.

Damit ist eine Situation herbei geführt worden, in der das Stadtparlament faktisch zu Gunsten eines offiziell nicht Beschluss-fähigen Hinterzimmertreffens, des Ältestenrats, abgeschafft worden ist. Sowohl die Demokratie innerhalb des Rates, als auch innerhalb jeder einzelnen Fraktion wurde mit diesen Maßnahmen faktisch ausgeschaltet. Weiterlesen

Friedrich Engels‘ 200. Geburtstag: 300 Menschen würdigen den Revolutionär Engels trotz Polizeigewalt in Wuppertal

Pressemitteilung des Engels-Bündnis Wuppertal, 29. November 2020

Den 200. Geburtstag von Friedrich Engels, dem Mitbegründer des wissenschaftlichen Sozialismus und Mitverfasser des Kommunistischen Manifests, feierten gestern ca. 300 Menschen aller Altersgruppen, unabhängige Einzelpersonen sowie aus verschiedenen Organisationen, mit der von uns ausgerichteten Engels-Demo in seinem Geburtsort, heute Wuppertal-Barmen.

Gerade unter Pandemie-Bedingungen ist dies ein großer Erfolg. Er zeigt, dass das Werk von Engels, unabhängig von jedem Versuch der Vereinnahmung und Verdrehung durch die Stadt Wuppertal und das Land NRW, wirkt und heute eine zunehmend große Bedeutung für die Menschen hat. Wir bedanken uns bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für diese lebendige und kämpferische Würdigung des großen Revolutionärs und Barmer Internationalisten Friedrich Engels!

Seit 2015 organisieren wir Veranstaltungen zur Würdigung von Friedrich Engels, ohne dass es dabei jemals erwähnenswerte Vorfälle gegeben hätte. Dies war zum 200. Geburtstag von Engels nun anders: Bereits zu Beginn der Demonstration zeigte sich die Polizei außerordentlich willkürlich und aggressiv. Sie provozierte die Kundgebungsteilnehmer, hielt die zu große Demonstration auf zu kleiner Fläche vor dem Bahnhof in Barmen gegen die Bitte der Versammlungsleitung zusammen und verzögerte den Aufbruch. Verwarnungen wegen eines Verstoßes gegen das Vermummungsverbot wurden selbst Kindern (wir sprechen nicht von Jugendlichen) angedroht, die bei ca. 5 Grad Kapuzen trugen. Die Polizeivertreter drohten fortgesetzt mit der Auflösung der Demonstration.

Währenddessen ereignete sich ein Übergriff auf unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer, bei dem die Polizei mit brutaler Gewalt in die Demonstration eindrang und unmittelbar Schlagstöcke einsetzte. Die Demonstrantinnen und Demonstranten zeigten sich jedoch hoch diszipliniert und wiesen den Angriff der Polizei ab. Im Verlauf der Demonstration durch die Innenstadt und der Zwischenkundgebung vor dem Rathaus in Barmen hielt sich die Polizei erkennbar zurück, verstärkte dann aber anlasslos ihre Präsenz zur Abschlusskundgebung im Engels-Garten und stellte sich an mehreren Punkten in Reihen um den Engels-Garten herum auf.

Im Verlauf der Demonstration baute die Polizei ein Drohszenario gegenüber der Kundgebung auf. Dennoch scheiterte die Polizei mir ihren Provokationen und Kriminalisierungsversuchen. Es ist nicht gelungen, die Würdigung von Friedrich Engels als Revolutionär und Kommunist zu verhindern.

Wir protestieren gegen das Vorgehen der Polizei und fordern von der Stadt Wuppertal sowie der Polizei eine Erklärung für dieses Vorgehen.

Hier könnt Ihr die Pressemitteilung zur Weiterverbreitung als A4-PDF HERUNTERLADEN!

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LF erreicht nur 1% der Stimmen – 1. Einschätzung des Wahlergebnisses

Liebe Freundinnen und Freunde,

bei der gestrigen Stadtratswahl erhielt das LF knapp 1 % der Stimmen und verlor damit sein Ratsmandat.

Zuerst möchten wir uns bei unseren Wählerinnen und Wählern bedanken, von denen wir wissen, dass sie uns nicht leichtfertig, sondern aus Überzeugung gewählt haben. Eure Stimmen sind nicht verschwendet, nur weil wir unser Ziel dieses Mal nicht erreicht haben. Die Wahl haben wir verloren. Die Arbeit aber geht weiter: Wir müssen sie jetzt nur neu gestalten, aber sie endet nicht. Wir haben die Erfahrungen aus 11 Jahren oppositioneller Ratsarbeit, die wir in die uns bevorstehenden außerparlamentarischen Aufgaben einbringen können, um weiterhin Druck auf die Ratsparteien auszuüben. Wir werden ein Faktor in der Stadtpolitik bleiben. Wir haben in den letzten Jahren Erfolge erreicht, zum Beispiel mit der Anbindung der Keilbeck und Brede über die Buslinie 626, und solche Erfolge können wir auch ohne eine Vertretung im Rat erreichen. Das Wesentliche ist die Unterstützung durch die Menschen in der Sache. Jetzt müssen wir eben beweisen, dass es wirklich nie auf den einen LF-Sitz im Stadtrat ankam.

Die unmittelbare Konsequenz dieser Wahl ist, dass Fritz Ullmann nach 11 Jahren im Rat der Stadt nicht länger Stadtverordneter sein wird. Wir danken ihm für all die Jahre der unermüdlichen Arbeit, die er oft wortwörtlich hinter feindlichen Linien geleistet hat. Auch unserer zweiten Spitzenkandidatin, Stefanie Okereafor, möchten wir für ihren Einsatz und dafür danken, dass sie trotz angegriffener Gesundheit und vieler anderer Probleme sich dieser Herausforderung gestellt hat. Wir danken unseren Direktkandidatinnen und -kandidaten, die sich mit ihrem Namen zu uns bekannt haben und uns im Wahlkampf aktiv unterstützten. Wir danken auch unseren vielen Unterstützerinnen und Unterstützern, die diesen Wahlkampf auf die eine oder andere Weise begleitet haben.

Wir haben diesen Wahlkampf unter schwierigsten Bedingungen geführt, bei fortwährender Abgrenzung der bürgerlichen Parteien gegen uns – in einem Maße, dass sie keinesfalls gegenüber der AfD gezeigt haben – und unter der Berichterstattung einer teils offen feindseligen und parteiischen Lokalpresse. Neofaschisten griffen in diesen Wahlkampf verstärkt durch illegale Mittel ein, vor allen Dingen der gezielten Zerstörung und dem Diebstahl von Wahlwerbung, Einschüchterungsversuchen und weiteren Sachbeschädigungen. Noch am Wahltag wurde unser Bus besprüht. In der eigentlichen Bevölkerung wurden wir jedoch zumeist offen aufgenommen. Diese Menschen waren oft bekennende Nichtwähler.

Trotz der besonderen Herausforderungen liegt das Ergebnis in Radevormwald grundsätzlich im Landestrend: Linke Parteien erlebten in den wenigsten Orten Erfolge. Sieger der Wahl sind die Nichtwähler. CDU und SPD befinden sich weiter im Niedergang, wobei sich die CDU für den Moment als bestimmender Faktor halten konnte. Gleichzeitig zeigt die Wahlniederlage des CDU-Bürgermeisterkandidaten Fischer und der Sieg des parteilosen Amtsverteidigers Mans im ersten Wahlgang, dass die Unterstützung der Wähler für die CDU nicht bedingungslos ist. Die Grünen sind weiterhin auf dem Weg, die SPD in ihrer Rolle als „Volkspartei“ abzulösen. Der Einzug der AfD ist die logische und personelle Fortsetzung der bisherigen „pro Deutschland“ Fraktion im Rat der Stadt. Darüber hinaus aber konnten sich eine Vielzahl kleinerer Wählerbündnisse etablieren. Zusammengenommen haben Sie eine erhebliche Stärke. Unabhängig von unserem Ausscheiden aus dem Rat ist das grundsätzlich positiv zu sehen, denn es zeigt, dass deren Wählerinnen und Wähler über den Tellerrand der klassischen großen Parteien hinaus schauen und nach einer besseren Lösung suchen. Die Mehrheit der Wähler ist weiterhin so unzufrieden mit diesem System, dass sie nicht einmal mehr zur Wahl geht. Diese Menschen stehen uns oft nicht fern.

Das LF geht als Organisation gestärkt aus der Auseinandersetzung hervor. Wir konnten sowohl unsere Mitgliederschaft als auch unseren Unterstützerkreis erheblich erweitern und neue Verbündete gewinnen sowie Kontakte knüpfen. Unser gewachsenes Potenzial werden wir in der Stadtpolitik einsetzen. Welche Methoden wir im Einzelnen einsetzen werden diskutieren wir noch.

Wir begrüßen den Wiedereinzug der Alternativen Liste (AL) Radevormwald in Fraktionsstärke in den Rat der Stadt, obgleich sie sich uns gegenüber zuletzt höchst unsolidarisch verhalten hat. Wir gratulieren Herrn Bürgermeister Mans dafür, dass er sich gegen CDU- und RUA-Kandidaten entschieden durchsetzen konnte; wir erwarten von ihm, dass er weiterhin für uns ansprechbar ist.

Eine umfangreiche, selbstkritische Auseinandersetzung mit dem Wahlergebnis werden wir in den nächsten Wochen noch führen, da wir nicht der Ansicht sind, das Wahlergebnis alleine auf äußere Faktoren zurück führen zu können. Wir haben sicher Fehler gemacht, die wir nun identifizieren müssen. Hierbei freuen wir uns, wenn Menschen, die uns zu wählen erwogen hatten, aber dann doch nicht wählten, die Gründe mitteilen würden. Nach der Wahl bieten wir für solche Zuschriften, deren Inhalt natürlich vertraulich behandelt wird, unsere Kandidaten-Adresse (kandidaten@linkes-forum.de) an.

Der Kampf für eine bessere Welt geht weiter!

Das LF – Linkes Forum

Wahlprüfsteine des rga: 6. Neubaugebiet Karthausen

Wir veröffentlichen hier unsere Antwort in voller Länge – jeden Tag eine weitere bis zur Wahl!

6. Frage: Was fordern Sie für das Neubaugebiet Karthausen?

Wir fordern den Stopp des Neubaugebiets sowohl aus Umweltschutz-, als auch städteplanerischen und prinzipiellen Gründen.

1. Durch das Neubaugebiet wird eine Fläche von 15 Hektar versiegelt, teilweise im Landschaftsschutzgebiet. Dieses Gebiet ist auch als Bewegungs- und Jagdraum für die Tierwelt wichtig. So ein Flächenfraß ist Ausdruck der fixen Idee, dass „Wachstum“ alle Probleme lösen würde. Das lehnen wir grundsätzlich ab.

2. Die Infrastruktur der Stadt müsste sich völlig verlagern, um den Bedürfnissen des neuen Stadtteils gerecht zu werden, von der Schule, über den Einkauf bis zur Straßenführung. Das wird Probleme in anderen Stadtteilen verschärfen. So lange die Missstände in den bestehenden Stadtgebieten nicht beseitigt sind, macht ein Neubaugebiet städteplanerisch keinen Sinn.

3. Die Flächen in Karthausen sind durch die Stadtverwaltung hinter dem Rücken des Rates angekauft worden. Das war etwa anderthalb mal so viel Geld, wie nötig gewesen wäre, um die Südstadt – wie wir es forderten – zu kaufen und zu kommunalisieren, so dass dort endlich menschenwürdige Wohnbedingungen geschaffen werden können. Die Stadtspitze hatte mit Karthausen nicht das Wohl aller im Sinn, sondern den Gewinn aus dieser Landspekulation.

All das kann man nicht einfach hinnehmen und versuchen, das vermeintlich Beste daraus zu machen. Das Neubaugebiet Karthausen war, ist und bleibt ein prinzipieller Fehler, dessen Ausführung wir mit allen uns jeweils zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern versuchen werden. Wir sind die einzige zur Wahl stehende Partei in Radevormwald, die das Neubaugebiet Karthausen weiterhin ablehnt.

Wahlprüfsteine des rga: 5. Schnelles Internet

Wir veröffentlichen hier unsere Antwort in voller Länge – jeden Tag eine weitere bis zur Wahl!

5. Frage: Stichwort „Breitbandausbau“: Da hapert es nach wie vor. Wie kann der Ausbau schneller und verbessert werden?

Einem schnellen Ausbau des Internets in der Fläche stehen die Profit-Interessen der Internet-Konzerne entgegen. Die Außenortschaften vollständig mit Breitband zu versorgen ist kein technisches Problem, sondern nur eine technische Herausforderung, die man lösen kann. Das Problem ist der Kapitalismus: Große Investitionen schmälern die Profitrate, also das Verhältnis zwischen Investition und Profit. Dort wohnen auch „zu wenige“ Menschen. Das heißt nicht, dass es sich nicht trotzdem lohnen würde – es lohnt sich nur nicht genug. Damit es sich genug lohnt, sollen öffentliche Gelder fließen. So werden Internetprovider dafür bezahlt, noch mehr Geld verdienen zu können. Natürlich sind die meisten Fördermaßnahmen an eine Vergabe an die freie Wirtschaft gebunden – damit auch klar ist, wer hier gefördert wird.

Wir werden eigene Lösungen entwickeln müssen. Es ist viel mehr machbar, wenn man kostendeckend und nicht profitorientiert plant. Die Stadt hat die Möglichkeit, mit den Stadtwerken direkt einzugreifen. Wir wollen die Menschen dauerhaft mit einer schnellen und zuverlässigen Internetverbindung versorgen und die Kosten durch Beiträge der Nutzerinnen und Nutzer decken.

Wahlprüfsteine des rga: 4. Angebote für Jung und Alt

Wir veröffentlichen hier unsere Antwort in voller Länge – jeden Tag eine weitere bis zur Wahl!

4. Frage: Welche Angebote kann man speziell der älteren Generation und den Jugendlichen in Radevormwald machen?

Ältere Menschen sind in Radevormwald durchaus gut versorgt, wenn sie nicht von Altersarmut betroffen oder aus verschiedenen Gründen sozial isoliert wurden. Solche Situationen muss man erkennen und individuell helfen, so lange die Regierungen keine akzeptable Rentenpolitik machen, um sie zu verhindern. Viele Vereine beschäftigen sich mit den Interessen und Bedürfnissen der älteren Generation in unserer Stadt. Sie bieten auch gesellschaftlich sinnvolle Beschäftigungen an. Das Wichtigste ist hier, dass Vorhandene zu erhalten, sowohl städtische Dienstleistungen als auch ehrenamtliche und sonstige kulturelle Angebote, die oft mit der Stadt verwoben sind. Ein wichtiger Bezugspunkt, auch nach den Erfahrungen der Pandemie, ist der Erhalt des Krankenhauses in Radevormwald. Das darf man nicht aus den Augen verlieren, da mit Sana ein rein Profit-orientiertes Unternehmen hinter dem Krankenhaus steht. Für Sana ist der wirtschaftliche Erfolg die Voraussetzung für den Erhalt des Krankenhauses, nicht der Umstand, dass die Menschen vor Ort es brauchen.

Weit dünner ist das Angebot für junge Menschen in unserer Stadt. Die bestehenden Jugendzentren sind ein guter Ansatz, der aber nicht ausreicht. Wir unterstützen den Dirtpark weiterhin als eine Alternative und fordern, dass den Jugendlichen eine Fläche zur selbstständigen Verwaltung zur Verfügung gestellt wird, auf der Sie verschiedene Freizeitaktivitäten realisieren können. Eine weitere Verbesserung wäre es, wenn wir nach diesem Prinzip eigene Räume für Jugendliche und ihre Projekte stellen könnten. Jugendliche brauchen vor allen Dingen die Möglichkeit, ihre Freizeit selbstständig sinnvoll gestalten zu können – dann werden sie das auch tun.

Wahlprüfsteine des rga: 3. Ein Ort für Familien

Wir veröffentlichen hier unsere Antwort in voller Länge – jeden Tag eine weitere bis zur Wahl!

3. Frage: Wie lockt man – und hält man – junge Familien in die/der Bergstadt?

Es ist nicht sinnvoll, junge Familien „anzulocken“, um die jungen Menschen auszugleichen, die unsere Stadt verlassen, sobald sie alt genug sind. Sie gehen, weil die Stadt kein guter Ort zum Leben für sie ist. Die Stadt muss also so gestaltet werden, dass sie allen Menschen gute Lebensbedingungen bietet. Das heißt: Die städtischen Dienstleistungen müssen funktionieren und die Grundbedürfnisse der Bevölkerung gedeckt werden – Mobilität, Wohnen, soziale Sicherheit, Kultur, Entspannung.

Wenn das der Fall ist, wollen Menschen Radevormwald gar nicht mehr verlassen, ob nun jung oder alt. Ohne diese Grundlagen allerdings macht es für eine nachhaltige Stadtentwicklung keinen Sinn, Luxusprojekte anzufassen. Die Ratsmehrheit befasst sich natürlich lieber mit den schönen neuen Dingen, ohne die alten Probleme zu lösen – auch wenn sie im Wahlkampf alle darüber reden. Es werden Paläste auf Sand gebaut.

Die Situation in der Südstadt oder auf der Brede muss gelöst werden, denn das sind die Wohnquartiere der einfachen Arbeiterinnen und Arbeiter. Da wird zugelassen, dass verantwortungslose und profitgierige Spekulanten als „Investoren“ auftreten und die Immobilien so wie auch ihre Mieter ausplündern, ohne eine Gegenleistung zu erbringen – und teilweise schämt man sich nicht, solche Vorgänge wie eine Art Rettung für die Mieter zu feiern.

Man baut auch eine Stadt von unten nach oben auf. Deswegen stellen wir das geplante Neubaugebiet Karthausen auch den verfallenden Wohnquartieren gegenüber und kümmern uns um den öffentlichen Nahverkehr anstatt um mehr Parkplätze: Erst muss es angemessenen Wohnraum und die Infrastruktur für die Mehrheit der Menschen geben, bevor wir den relativ Privilegierten Platz für ihre neuen Einfamilienhäuser machen dürfen – und das könnten wir übrigens, ohne neue Flächen zu versiegeln.